Die RAG fördert bis Ende 2018 in Deutschland Steinkohle im Untertagebau und trägt weiterhin die Verantwortung für die daraus resultierenden Folgen in Nordrhein-Westfalen und im Saarland. Seit fast 200 Jahren werden Tausende von Bergwerksschächten und anderen Hohlräumen unter Tage erschlossen, viele davon zu einer Zeit, als Computer und 3D-Modelle noch unbekannt waren.
Zum Schutz der oberflächennahen Trinkwasserreservoirs ist die Grubenwasseraufbereitung eine der wichtigsten Aufgaben der RAG in der Nachbergbauzeit. Je nach Art der Verunreinigung des Grubenwassers werden mehrere Behandlungsschritte durchgeführt. Diese Anwendung konzentriert sich zunächst auf die Behandlung von Schwefelwasserstoff (H2S).
Zurzeit wird die genaue Zusammensetzung des Grubenwassers in regelmäßigen Abständen durch aufwendige Labortests überprüft. Im Rahmen der Prüfung wird auch der Schwefelwasserstoffgehalt bestimmt. Wird zu viel Schwefelwasserstoff gemessen, wird im Aufbereitungsprozess Wasserstoffperoxid (H2O2) als Zusatzstoff eingesetzt, um den Schwefelwasserstoff aus dem Grubenwasser zu entfernen. Die Dosierung des Wasserstoffperoxids wird durch den gemessenen Schwefelwasserstoffgehalt bestimmt. Die Labortests gewährleisten eine sehr genaue Messung des Schwefelwasserstoffgehalts, allerdings nur zu einem bestimmten Zeitpunkt. Eine Anpassung der Wasserstoffperoxid-Dosierung erfolgt daher nur verzögert und erfordert manuelle Anpassungen.
Ziel dieses Anwendungsfalls ist es, die Dosierung des Wasserstoffperoxids dynamisch anzupassen, um schneller auf Schwankungen des Schwefelwasserstoffgehalts reagieren zu können und dadurch eine gleichbleibende Qualität des behandelten Wassers zu gewährleisten. Es soll ein geschlossener Regelkreis für die Schwefelwasserstoffmessung und H2O2-Dosierung geschaffen werden.
RAG kann detaillierte Daten einer einzelnen Pump- und Aufbereitungsanlage für etwa 12 kontinuierliche Monate liefern. Darin sind folgende Datenpunkte enthalten: Schwefelwasserstoffmenge im Rohwasser, Volumen des gepumpten Wassers, H2O2-Dosierung, Schwefel in der Luft nach der Behandlung und Lufttemperatur.
Zu diesem Zeitpunkt hält es die RAG für sehr unwahrscheinlich, ein funktionierendes Prognosemodell für den Schwefelgehalt ihres Grubenwassers zu finden. Daher scheint eine kombinierte Hard- und Softwarelösung zur zuverlässigen, schnellen und kostengünstigen Messung von Schwefel der vielversprechendste Ansatz zu sein. Trotzdem: Überraschen Sie uns mit Ihrer Idee!
Im Falle eines erfolgreichen Tests Ihrer Lösung ist geplant, diese in einem Folgeprojekt um zusätzliche Behandlungsschritte zu erweitern, auf weitere Standorte auszurollen und in die bestehende Infrastruktur (Siemens S7) zu integrieren.
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Das Projekt kann in drei Meilensteine unterteilt werden:
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